Lernort Martinskirche:   Startseite   >    Notkirchen   >   Warum Notkirchen?

Warum wurden ausgerechnet Kirchen gebaut, wenn doch die Not in Deutschland allerorten so groß war?

Im bombardierten Deutschland wurden weniger als 1 % der Gelder für Kirchenbau ausgegeben.

Da Baumaterial sehr knapp war, wurden in den Notkirchen A/B Ruinen und Trümmer genutzt, um Kirchen für bis zu 500 Gottesdienstbesucher in Städten zu bauen. Da auch die knappen Spendenmittel optimal eingesetzt werden sollten, entstanden die „Seriennotkirchen“ mit einfachster Holzkonstruktion für max. 200 Besuchern. Zudem mussten die Gemeinden bei Bau mithelfen und den Bauplatz stellen.

Otto Bartning: Darum bauen wir Notkirchen

Die Frage, ob das Geld für den Kirchenbau nicht anderweitig besser ausgegeben sei, stellte sich auch Otto Bartning und er fragte sich, was Jesus getan hätte:

"Heute bin ich still geworden und ruhig. Und wenn Stimmen laut werden, wie jene der Jünger Jesu, die murrten, da ein Weib sein Haupt salbte, und sprachen: „Wozu diese Vergeudung? Hätte nicht das Wasser verkauft und der Erlös den Armen gegeben werden mögen?“ - so läßt sich dazu getrost sagen: auch die 4.000 und die 400.000 Notwohnungen müssen und werden gebaut werden. Damit es aber recht Notwohnungen, das heißt, Wohn- und Arbeitsstätten für ein neues, freies, aufrichtiges Leben werden, braucht es, neue, freie und aufrichtige Menschen. Und sehet: in diesen 40, in diesen 10, in dieser einen neuen Kirche geht es um neue, freie und aufrichtige Menschen.

Darum bauen wir Notkirchen."