Das Konzept der Notkirchen sah vor, dass durch die Ständerbauweise und den damit verbundenen Verzicht auf tragende Wände ein großer Teil des Kirchenbaus durch Laien geleistet werden konnte. So kam neben Fachbetrieben und Herzogsägmühler Bewohnern vor allem ein internationales Studententeam beim Kirchenbau zum Einsatz.
Von der Grundsteinlegung am 31. Juli 1949 bis zur Einweihung am 02. Oktober desselben Jahres vergingen 63 Tage, also ca. 2 Monate.
Jedoch wären bei dieser Betrachtung die wichtigen und notwendigen Erdarbeiten außen vorgelassen, die durch das internationale Studententeam geleistet wurden. Das damals als "internationales Studentenarbeitslager" bezeichnete Zusammentreffen von 23 jungen Menschen aus 9 Nationen dauerte vom 20. Juni bis zum 12. August 1949. Das sind 104 Tage, also knapp 3,5 Monate.
Da nun aber der hauptsächliche Zweck des Studentenlagers die Begegnung von Menschen aus Nationen war, die sich gerade einmal 4 Jahre zuvor im Zweiten Weltkrieg feindlich gegenüberstanden, waren die Studenten auch nicht ununterbrochen mit dem Kirchenbau beschäftigt. Sie hatten Sprachunterricht (Deutsch und Englisch), Bibelstunden, machten Ausflüge, beschäftigten sich mit Sichtweisen über die jeweiligen Länder ("what do German think of Americans"), mit sozialen Problemen der Zeit und mit Themen der Kirche.
Die genaue Bauzeit der Kirche herauszurechnen fällt bei dem vielfältigen Programm schwer, jedoch dürfen ca. 3 Monate als guter Nährungswert gelten.
Oben: Ülo Sipsaka, Frédéric Kapp, Peggy Baker-Miller,
Herta Tschander, Aili Marianna Leminen
2. Reihe: Kenneth Wilson, Norlan Hanson, Gustav Seiler,
Albrecht Klein, Zigurd Zilc
3. Reihe: Ivan Fagre, Pastor Weigelt, Dieter Oberndörfer,
Ansas Lymantas, Illars Sirks, Arnis Richter, Knut Gundersen
4. Reihe: Mildred Reinke, Wolfgang Högner, Knut Westergaard,
Imre Szondroi, Fritz Zimmer, Charles Kostoor (Chuck Koster)